Wir sind keine religiöse Gruppe, keine Partei und kein Amt / keine Behörde.
Wir sind keine Weltverbesserer und keine Gutmenschen.
Wir sind keine Ideologen, die anderen vorschreiben, wie sie zu leben haben...
Wir sind eine kleine gemeinnützige Einrichtung aus Rheinland-Pfalz mit weiteren Standorten in Hessen und Thüringen. Uns gibt es als gemeinnützige GmbH seit 2007. Unsere kleine Gruppe besteht aus Menschen, die nicht wegsehen und einfach nur helfen möchten. Obwohl wir keiner Kirche angehören, ist unser Engagement aber durchaus in der christlichen Nächstenliebe begründet.
„Entkoppelten“ Jugendlichen nachhaltig zu helfen ist unsere Aufgabe: In Deutschland gibt es zahlreiche Jugendliche in prekären Lebenssituationen. Ohne sicheren Halt und oftmals wohnungslos schlafen sie „mal hier und mal dort“. Für kurze Zeit kommen sie bei teilweise sehr dubiosen Personen unter, ziehen dann weiter. Sie rutschen rasch in kriminelle Kreise, werden ausgenutzt, misshandelt oder prostituieren sich. Sie „kurieren“ ihre Seele mit Suchtmitteln und begeben sich dadurch früh in eine Drogenkarriere. Auf ihnen lastet ein enormer Druck, sind mit ihrem Leben total überfordert, erkennen keinen Sinn. Behörden und etablierten Einrichtungen vertrauen sie nicht (mehr), empfinden diese oft als kontrollierend und wenig hilfreich. Bei ihren Eltern wurden sie vernachlässigt, geschlagen und gedemütigt, sie erfahren keine Zuwendung, Empathie, Akzeptanz und Fürsorge. Häufig ohne Schulabschluss, ohne geregelte Arbeit und ohne finanzielle Unterstützung, schlagen sie sich jeden Tag aufs Neue durch.
Das staatliche Jugendhilfesystem hat strukturelle Probleme und erreicht diese Menschen nicht (mehr). Da CoLab differenzierte Ansätze verfolgt, haben wir positiven Zugang zu diesen Menschen und können ihnen helfen.
„Das Wohl des jungen Menschen, der sich uns anvertraut.“
Junge Menschen in Deutschland verlieren vermehrt den Boden unter ihren Füßen, die staatliche Jugendhilfe bietet ihnen keine Hilfe, ist teilweise mitverantwortlich für die „Absturzkarrieren“ der Jugendlichen. Das System der etablierten Jugendhilfe / Heimerziehung weist einen erheblichen Verbesserungsbedarf auf und braucht dringend Veränderung.
Wenn es gelänge, dass die Kinder früher erreicht werden, dass sie ihren Wert erkennen, ihren Sinn finden, sie gestärkt ihr Leben in die Hand nehmen und mitwirken, würde es diese Jugendlichen in Not überhaupt nicht geben. Dies wäre ein großer Gewinn für unsere Gesellschaft!
Entkoppelte Jugendliche darf es nicht geben: wir wissen, dass diese jungen Menschen auf ihrem bisherigen Weg zur Volljährigkeit zu keinem Zeitpunkt „zum generellen Scheitern“ verurteilt waren und die Arbeit mit den Kindern an viel früherer Stelle hätte anders laufen müssen, um deren Leid zu ersparen. Wir wissen, dass das etablierte Hilfesystem Systemfehler aufweist, welche zu diesen mittlerweile massiven Entkopplungen führen. Wir wissen aber auch, dass man viele dieser Jugendlichen noch zurück gewinnen könnte.
Also muss man beides tun und dies miteinander verbinden: helfen, daraus lernen und etabliere Systeme verändern. Ein Dialog auf Augenhöhe und die Bereitschaft zur Veränderung auf allen Seiten, nicht nur bei den Jugendlichen.
Was bedeutet CoLab? Das Wort setzt sich zusammen aus „coniunctim labor“ (lateinisch) und bedeutet „gemeinsame Arbeit“. Zusammenarbeit mit Partnern, welche den jungen Menschen ebenfalls in den Mittelpunkt ihres Handelns stellen, ist bei uns Programm. Und warum Fachkraftwerk? Weil wir diese Jugendliche nachhaltig zu Fachkräften aufbauen und sie dadurch eigenständig werden.
Unsere Wurzeln sind pfälzisch: wir machen´s einfach.
„Das deutsche System der Jugendhilfe benötigt dringend eine Korrektur: überreguliert verschanzt es sich hinter zahlreichen Standards und Regelungen, was Hilfe zur „kalten Dienstleistung“ macht. Wo authentische persönliche Zuwendung nötig wäre, herrscht Kühle und Distanz. Viele jungen Menschen können dem nicht folgen, finden keine belastbare Basis. Das Erreichen der Hilfesuchenden, dem grundlegenden Anspruch jeder sozialen Arbeit, wird von dem System nicht erfüllt. Unnötig viele Menschen landen daher endgültig in prekären Kreisen und werden weiter entkoppelt. Zahlreiche Jugendliche mit belasteter Biographie werden von unserem etablierten Hilfesystem vorsätzlich aufgegeben. Häufig wird weggeschaut, anstatt zu helfen. Tendenz: steigend. Das möchte ich ändern und daher engagiere ich mich ehrenamtlich und habe zusammen mit meinem Team das Konzept von CoLab entwickelt. Jeder Mensch ist wertvoll und wir dürfen niemanden fallen lassen, der Hilfe annehmen möchte und erreicht werden kann. Lesen Sie, welche Erfahrungen ich bereits in meinen Ausbildunsjahren um die Jahrtausendwende mit unserer jetzigen Zielgruppe gemacht habe: Heimat - eine "WG" in einem besetzten Haus und Immer, wenn der Hunger kommt...“
Thomas Friedrich, ehrenamtlicher Geschäftsführer der CoLab gGmbH
Dipl. Ing. der Elektrotechnik und IT-Unternehmer
„Wir konnten durch gezieltes Investieren in verloren geglaubte junge Menschen bereits einige wertvolle Mitarbeiter für mein IT-Unternehmen gewinnen. Daher weiß ich aus eigener Erfahrung, dass dies möglich ist.
Ich möchte nicht nur in dieser Gesellschaft leben, sondern sie auch aktiv mitgestalten. Da ich erlebt habe, dass seitens behördlicher und etablierter Einrichtungen dem Problem der entkoppelten Jugendlichen nicht ausreichend begegnet wird, habe ich mich an der Gründung der CoLab beteiligt und unterstütze das Unternehmen ehrenamtlich in den IT-Angelegenheiten.“
Jochen Friedrich
Dipl. Ing. der Elektrotechnik und IT-Unternehmer
„Von der Jugendarbeit kannte ich die Methode „Sehen - Urteilen - Handeln“. Schon immer ist es mir wichtig, anderen zu helfen, sofern ich die Möglichkeit dazu habe. Nach drei Jahren „SGB-8“ bin ich entsetzt, wie „ignorant“ das System „Jugendhilfe“ manchmal mit ihren „Schützlingen“ umgeht und wie oft diese jungen Menschen leichtfertig „aussortiert“ oder „rumgeschoben“ werden. Es geht überhaupt nicht an, dass so viele junge Menschen von staatlich betriebenen oder finanzierten Hilfeeinrichtungen einfach so als hoffnungslose Fälle aussortiert werden. Diesen suboptimalen Zustand möchte ich ändern.“
Andreas Scherer
Dipl. Physiker und Spezialist im Bereich digitales Marketing und Kommunikation